Salvia divinorum ist eine besondere Salbeiart (Salvia=Salbei) aus Mexiko. Sie wächst dort in einem recht kleinen Gebiet in der Sierra Mazateca im Bundesstaat Oaxaca.
1962 hat R. Gordon Wasson auf einer Expedition mit Albert Hofmann Exemplare zur Identifikation an Dr. Epling geschickt, der diese Pflanze als neue Salbeiart identifizierte und erstmal botanisch beschrieb.
Die ersten lebenden Exemplare brachte jedoch Sterling Bunnell im Herbst 1962 nach Amerika, nachdem er sie vom mazatekischen curandero (Schamanen) Isauro Nave erhalten hatte, und verbreitete sie von dort weiter. Somit stammen die meisten heutigen Salvia divinorum Pflanzen von diesem Bunnell-Stamm ab. (siehe auch Entheogene Blätter 16 September 2003)
Die Wirkung von Salvia divinorum bzw. Salvinorin A (beide wirken gleich) ist sehr eigen, sehr vielfältig und mit keiner anderen psychoaktiven Substanz vergleichbar. Es wirkt stark visionär und dissoziativ. Es kommt hauptsächlich zu einer Veränderung des Realitätsempfindens. Dies kann, muss aber nicht von optischen Veränderungen (Verzerrung, leicht intensivere Farben) der Umgebung bei offenen Augen begleitet sein. Salvia wird aber im Normalfall nicht wegen der "Optiken" konsumiert.
Interessanterweise werden, im Gegensatz zu fast allen anderen Drogen, die eigenen Gefühle nicht intensiviert. Trotzdem ist bei sehr hohen Dosen Orientierungsverlust mit kurzfristiger Panik möglich.
Salvia eignet sich also weder zur Erzeugung schöner noch zur Verdrängung schlechter Gefühle. Es ist keine gesellige Spassdroge sondern eher etwas für private "Forschungsreisen". Es ist auch keine Aufputsch- oder Abschaltdroge. Selbst dann nicht, wenn man mitunter für kurze Zeit seine gewohnte Realität verlässt. In geringen Dosen ist man eher etwas aktiver, während hohe Dosierungen meist sedierend wirken.
Salvia divinorum wirkt teils überhaupt nicht drogentypisch und ist eher seltsam, manchmal verwirrend und oftmals "spooky".
Die Wirkungen sind je nach Dosis unterschiedlich. Eine genauere Beschreibung der möglichen Wirkungen ist daher nach Intensitätsstufe geordnet in der Triplevelskala zu finden.
In einer e-Mail an mich fand ich ein schönes Wort, welches die Wirkung gut umschreibt - Hypertraum.
(Wobei das Leben an sich ja vielleicht auch nur eine Art Hypertraum ist ;).
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